Parodontitis

Was ist Parodontose?

Bei der Parodontitis (gewöhnlich auch „Parodontose“ oder im Volksmund nicht ganz korrekt als „Zahnfleischentzündung“ bekannt) handelt es sich um eine bakterielle Entzündung, bei der es bereits zu einer üblicherweise irreversiblen Zerstörung von Teilen des Zahnhalteapparates (Bindegewebe und Knochen) gekommen ist. Heutzutage fasst man die Parodontitis nicht mehr nur als lokale Erkrankung des Zahnfleisches (Gingivitis) auf, sondern als allgemeine Entzündungserkrankung, bei der nicht nur das Zahnfleisch erkrankt ist, sondern der ganze Mensch. Aktuelle Studien gehen mittlerweile davon aus, dass  60-80% der Erwachsenen an einer Form der Parodontitis erkrankt sind und berechtigterweise kann man mittlerweile von einer Volkskrankheit sprechen.

Diagnose

Der Behandler verschafft sich üblicherweise standardmäßig bei der Routinekontrolle einen Überblick über den Zustand des Zahnapparates und kann schon mit seinem geübten Blick Erkrankungen erkennen. In der Regel wird zusätzlich mittels einer kleiner Messsonde die Taschentiefe des Zahnfleisches an jedem Zahn gemessen und der sogenannte  Parodontaler-Screening-Index (PSI) gebildet, der einen genauen Überblick über die entzündlichen Prozesse erlaubt. Dies wird genau dokumentiert um in der weiteren Behandlung den Verlauf der Erkrankung zu überwachen, dabei den Fortschritt oder Rückgang der Erkrankung zu erfassen und weitere Maßnahmen zu treffen.

Behandlung

Das Hauptziel einer Parodontitisbehandlung ist die Beseitigung von Bakterien, die eine Erkrankung hervor rufen können. Dazu wird eine „Tiefenreinigung“ rund um den Zahn vorgenommen, indem man mit kleinen Instrumenten reinigt, glättet und poliert, um so den Biofilm auf dem Bakterien anhaften können zu beseitigen und eine erneute Ansiedelung zu erschweren. Im Allgemeinen wird die Behandlung unter örtlicher Betäubung durchgeführt, so dass Schmerzfreiheit gewährleistet ist. Es empfiehlt sich vor einer Parodontitisbehandlung eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) durchzuführen. In der Regel übernehmen bei Privatpatienten die Krankenkassen die Kosten der PZR oder bei gesetzlich Versicherten eine entsprechende Zahn-Zusatzversicherung. Ein Gr0ßteil der gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst außerdem die PZR einmal jährlich im Rahmen bestimmter Bonusprogramme. Fragen Sie am besten bei Ihrer Krankenkasse nach, inwiefern diese sich an den Kosten beteiligt.

Die Parodontosebehandlung selbst wird vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen!